TA-Prozess: Verbindung zu BUWOG-Prozess verstärkt

Im aktuellen Telekom-Austria-Valora-Prozess, der in den BUWOG-Prozess eingebettet ist, hat sich heute der Konnex zur Causa BUWOG verstärkt. Der hier Hauptangeklagte Ex-TA-Vorstand Rudolf Fischer hatte denselben Bankberater in Liechtenstein wie Walter Meischberger bei der Aufteilung der BUWOG-Millionenprovision auf Konten in Liechtenstein.

Dass sein Berater auch bei der BUWOG eine Rolle spielte, ist für Fischer ein Zufall. Er will davon erst später erfahren haben. Auffallend ist auch, dass sowohl Fischer als auch Meischberger gerne ihre Bankgeschäfte im Hotel am Stephansplatz in Wien abgewickelt haben. Während Fischer aber von einem Nebenbereich des Frühstücksraums als Ort der Abwicklung spricht, kam Meischberger zu dem Bankberater in ein von diesem eigens angemietetes Zimmer, das mit Bürogeräten ausgestattet war.

Vermögensverwaltung in Liechtenstein

Gleich ist, dass beide über den Bankberater Vermögen diskret in Liechtenstein geparkt und verwaltet hatten. Für Auszahlungen kam der Bankberater nach Wien und überreichte ihnen das Geld in bar. Fischer hatte seine Liechtenstein-Bankverbindung für seine Firma Whitestone Holdings eingerichtet, die den Sitz auf St. Vincent in der Karibik hatte.

Das Geld sei aus einem Geschäft in Ungarn gekommen, Bestechungsgeld sei es aber nicht gewesen, beteuerte Fischer heute. Mit dem Geld wurden z. B. Aktien gekauft, auch von der TA – wo Fischer damals noch Vorstand war.

Großauftrag an Huawei im Fokus

Richterin Marion Hohenecker beleuchtete heute auch einen Großauftrag der TA an die chinesische Huawei für den Netzausbau. In die Ausschreibung sei er, Fischer, als Festnetzvorstand kaum eingebunden gewesen, so der Ex-Manager. Er habe auch nicht gewusst, dass sein Berater Hochegger einen Beratungsauftrag von Huawei hatte.

Dass ihm Hochegger 173.000 Euro gegen Ende seiner Karriere bei der TA geschenkt habe, habe er nicht hinterfragt, so Fischer heute zur Richterin – wobei diese mehrmals nachfragte und sogar Schriftverkehr von Fischer mit Hochegger präsentierte, in dem von Huawei und „wie besprochen“ die Rede war.

Das sei wohl eine „Wunschliste“ gewesen, meinte Fischer dazu. Er habe aber in der TA keine Möglichkeit gehabt, die Ausschreibung zugunsten eines Kandidaten zu beeinflussen, beteuerte er. Das Geld von Hochegger habe er diesem später zurückgezahlt.