Fall Khashoggi: USA verhängen neue Sanktionen

Im Fall des getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi (Dschamal Chaschukdschi) in Istanbul hat die US-Regierung gestern Sanktionen gegen 17 Personen aus Saudi-Arabien verhängt.

Darunter sind der saudische Generalkonsul in Istanbul, Mohammed al-Otaibi, und die Angehörigen eines Teams, das für den Tod Khashoggis in der diplomatischen Vertretung verantwortlich gemacht wird, wie das US-Finanzministerium mitteilte.

Staatsanwalt forderte Todesstrafe

Der saudische Generalstaatsanwalt hatte zuvor die Todesstrafe für fünf mutmaßliche Tatbeteiligte gefordert. Es seien insgesamt elf – namentlich nicht genannte – saudische Männer angeklagt. Ein Sprecher der Behörde wies die Hauptverantwortung für die Tötung Khashoggis dem „Leiter des Verhandlungsteams“ zu, das für den Einsatz nach Istanbul geflogen war: Dieser habe den Befehl zur Tötung Khashoggis erteilt. Kronprinz Mohammed habe von der Tötung aber nichts gewusst, hieß es. Die Türkei äußerte Zweifel an der Version.

Symbolische Beisetzung in Istanbul

In Istanbul findet heute unterdessen eine symbolische Beisetzung des ermordeten Journalisten statt. Eine Gruppe von Freunden und Kollegen des „Washington Post“-Kolumnisten will mit einer Trauerfeier in der zentralen Fatih-Moschee des Regierungskritikers gedenken, der am 2. Oktober im Konsulat Saudi-Arabiens am Bosporus getötet worden war.