Ungarn soll Gruevski bei Flucht geholfen haben

Der in seiner Heimat zu einer Gefängnisstrafe verurteilte ehemalige mazedonische Regierungschef Nikola Gruevski ist albanischen Polizeiangaben zufolge auf seiner Flucht nach Ungarn teilweise in einem Pkw der ungarischen Botschaft unterwegs gewesen.

Die albanische Polizei teilte gestern in Tirana mit, Gruevski sei in dem besagten Fahrzeug am Sonntag über einen Grenzübergang von Albanien nach Montenegro gefahren. Wie der flüchtige Politiker von Mazedonien nach Albanien und später von Montenegro nach Ungarn gelangte, ist hingegen weiter unklar. Gruevski hatte am Dienstag auf seine Facebook-Seite mitgeteilt, dass er in Budapest sei und dort einen Asylantrag gestellt habe. Die ungarische Regierung hat das inzwischen bestätigt.

Montenegros Polizei bestätigt Aufenthalt

Die montenegrinische Polizei bestätigte, dass der frühere mazedonische Regierungschef ins Land eingereist war. Gruevski habe das Land noch am gleichen Tag wieder verlassen, hieß es in einer Aussendung. Weitere Details wurden nicht bekannt gegeben.

Gruevski hätte zu Wochenbeginn in seiner Heimat eigentlich eine zweijährige Haftstrafe wegen Korruption antreten sollen. Weitere Strafverfahren wegen schweren Amtsmissbrauchs in seiner Regierungszeit von 2006 bis 2016 sind anhängig. Den rechtsnationalen Politiker verbindet eine langjährige Freundschaft mit dem rechtspopulistischen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban.