Lateinamerikanische Regierungen beraten über Migration

Mit einem Arbeitstreffen der Außenminister hat der 26. Iberoamerika-Gipfel in Guatemala begonnen. Heute wollten die 17 Staats- und Regierungschef aus Lateinamerika und von der Iberischen Halbinsel in der Kolonialstadt Antigua über die aktuellen Probleme in der Region sprechen, etwa die Krise in Venezuela und die Flüchtlinge aus Mittelamerika.

Venezuelas umstrittener Präsident Nicolas Maduro kam nicht zu dem Treffen. Das südamerikanische Land steckt in einer tiefen wirtschaftlichen und politischen Krise. Rund drei Millionen Venezolaner und Venezolanerinnen sind bereits vor Elend und Unterdrückung in ihrer Heimat geflohen.

„Migrationskarawane“ im Mittelpunkt der Gespräche

Unklar ist noch, ob der nicaraguanische Staatschef Daniel Ortega bei dem Gipfel erscheinen würde. Er steht international unter Druck, weil er die seit April andauernden Proteste gegen seine Regierung immer wieder mit Gewalt niederschlagen lässt. Gestern protestierten Dutzende Nicaraguaner und Nicaraguanerinnen in Antigua gegen Ortega.

Im Mittelpunkt der Gespräche dürften die Tausenden Menschen aus Mittelamerika stehen, die derzeit durch Mexiko Richtung USA ziehen. Sie fliehen vor der Gewalt durch Jugendbanden in ihren Heimatländern. US-Präsident Donald Trump sprach von einer „Invasion“ und verlegte Soldaten an die Grenze, um die Menschen zu stoppen.

Nach rund einem Monat hat die mittelamerikanische „Migrantenkarawane“ ihr Ziel fast erreicht: 1.600 Menschen kamen gestern in der Stadt Tijuana an der Grenze zu den USA an. Weitere 4.000 werden heute erwartet.