CSU-Vize Weber will nicht neuer Parteichef werden

Der CSU-Vizevorsitzende Manfred Weber will nicht Nachfolger von Horst Seehofer als Parteichef werden. Weber begründete das mit seiner Spitzenkandidatur für das konservative Parteienbündnis EVP bei der Europawahl im kommenden Jahr: „Darauf werde ich meine ganze Kraft konzentrieren und stehe deshalb im Moment nicht als Parteivorsitzender zur Verfügung“, sagte er der „Bild am Sonntag“.

„Wenn ein CSU-Politiker die gesamte EVP in die Europawahlen führt und EU-Kommissionspräsident werden kann, ist das für meine Partei eine große Chance“, fügte der deutsche Europapolitiker hinzu. „Dies eröffnet völlig neue Perspektiven für die CSU.“

Weber, der momentan EVP-Fraktionschef im Europaparlament ist, war vergangene Woche zum Spitzenkandidaten der europäischen Konservativen gekürt worden. Sollte die EVP wieder stärkste Fraktion werden, hat Weber gute Chancen auf das Amt des EU-Kommissionspräsidenten.

Söder dürfte Seehofer nachfolgen

Parteichef Seehofer will sein Amt bei einem Sonderparteitag am 19. Jänner zur Verfügung stellen. Offizielle Kandidaten für seine Nachfolge an der CSU-Spitze gibt es bisher nicht. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass der Posten an den bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder geht. Fast alle CSU-Bezirksverbände, viele Minister, CSU-Bundespolitiker und prominente Persönlichkeiten forderten ihn auf, den Chefposten zu übernehmen.