Rebellen im Jemen erklären sich zu Waffenruhe bereit

Die Huthi-Rebellen im Jemen haben ihren Verzicht auf Raketen- und Drohnenangriffe verkündet und damit Hoffnungen auf eine Entschärfung des jahrelangen Bürgerkriegs mit Zehntausenden Toten genährt. Sollte die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition zum Frieden bereit sein, so seien es auch die Aufständischen, teilte Mohammed al-Huthi, Anführer des Revolutionskomitees der Rebellen, in der Nacht auf heute auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Für UNO schwerste aktuelle humanitäre Krise

Die UNO bezeichnet den Krieg im Jemen als schwerste humanitäre Krise der Gegenwart. Dort kämpfen Truppen aufseiten des ins Exil geflohenen, aber international anerkannten Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen, die weite Teile des Nordens inklusive der Hauptstadt Sanaa kontrollieren.

Seit 2015 bombardiert ein von Saudi-Arabien geführtes Bündnis Stellungen der Huthis aus der Luft, wobei bereits Tausende Frauen, Kinder und Männer getötet wurden. Die Aufständischen hatten vor allem das benachbarte Saudi-Arabien immer wieder mit Raketen angegriffen.

Neue Gespräche angekündigt

Die Ankündigung der Huthis kommt nur wenige Tage, nachdem UNO-Vermittler Martin Griffiths vor dem Sicherheitsrat in New York neue Friedensgespräche zwischen den Konfliktparteien angekündigt hatte. Erst im September waren politische Gespräche zwischen den Kontrahenten mangels Teilnahme der Rebellen gescheitert.

Beide Seiten unter Druck

Die Voraussetzungen für ein neues Treffen scheinen nun deutlich besser. So hatten die regierungstreuen Truppen zuletzt ihre Angriffe auf die strategisch zentrale Hafenstadt Hudaida eingestellt. Dort hatten zuvor schwere Kämpfe gewütet. Fällt Hudaida, würden die Rebellen ihren zentralen Nachschubort verlieren. Zuletzt bröckelte zudem der Rückhalt der Rebellen unter ihren Anhängern. Vor gut einer Woche lief ihr ehemaliger Informationsminister Abdel-Salam Dschabir zum Feind über.

Doch auch die saudisch geführte Militärkoalition geriet zuletzt stärker in Bedrängnis. Unter dem Eindruck der Affäre um den in Istanbul getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi verlangten die USA als wichtigster Verbündeter Riads neue Friedensgespräche in dem festgefahrenen Konflikt.