Rendi-Wagner fordert Arbeitsmarktpaket für Frauen

Die SPÖ fordert ein Arbeitsmarktpaket für Frauen. In einem Entschließungsantrag am Mittwoch im Nationalrat verlangt die größte Oppositionspartei eine bessere Anrechnung von Karenzzeiten, mehr Zuschläge für Überstunden in Teilzeitarbeit und die Anrechnung auch von Ersatzzeiten für die Pension, kündigten Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner und Frauenchefin Gabriele Heinisch-Hosek heute in einem Pressegespräch an.

Karenz bis 22 Monate berücksichtigen

Statt der derzeitigen zehn Monate will die SPÖ die Berücksichtigung der gesamten Karenzzeit von 22 Monaten (ohne acht Wochen Mutterschutz) bei Gehaltsvorrückungen, Urlaubsansprüchen und Kündigungsfristen sowie Entgeltfortzahlungen. Das würde sich dann auch auf die Pensionshöhe auswirken, erläuterte Heinisch-Hosek.

Im Nationalrat ist dazu bereits ein unverbindlicher Entschließungsantrag der Koalitionsfraktionen beschlossen worden, der die Sozialpartner indirekt auffordert, in allen Kollektivverträgen die Ausweitung zu berücksichtigen. Tun sie das bei ihren Gehaltsverhandlungen nicht, soll es eine gesetzliche Regelung geben, hat die Regierung angekündigt.

Höhere Mehrarbeitszuschläge bei Teilzeit

Zweiter Punkt des Paketes ist die Forderung, Mehrarbeitszuschläge in Teilzeit nicht mit 25, sondern wie bei Vollzeitüberstunden mit 50 Prozent abzugelten. Davon sei fast eine Million Frauen betroffen, fast die Hälfte aller Frauen arbeiteten teilzeit, erläuterte Heinisch-Hosek.

Drittens verlangt die SPÖ, auch Ersatzzeiten wie jene für die Kindererziehung als Beitragszeiten für die Pension anzurechnen. Wenn nun beschlossen werden soll, dass es nach 40 Arbeitsjahren zumindest 1.200 Euro Pension geben soll, dann würden viele Frauen diese nicht erreichen, weil sie nicht 40 reine Arbeitsjahre erreichen, erläuterte die SPÖ-Frauenvorsitzende. Damit wäre diese Maßnahme auch ein wesentlicher Beitrag im Kampf gegen Altersarmut.