Kopftuchverbot im US-Kongress soll fallen

Aus religiösen Gründen getragene Kopfbedeckungen sollen künftig im US-Kongress erlaubt sein. Das sieht ein Antrag der Demokraten im Repräsentantenhaus vor, der gestern breite Unterstützung der Bürgerrechtsorganisation Rat für Amerikanisch-Islamische Beziehungen fand.

Unter den Initiatoren ist die bei den Wahlen Anfang November ins Repräsentantenhaus gewählte Ilhan Omar. Die aus Somalia stammende Omar ist eine der ersten beiden muslimischen Frauen, die ins US-Parlament gewählt wurden.

Auch Sikh-Turban und Kippa

Die Demokraten wollen nun die seit 181 Jahren geltende Regelung, nach der Kopfbedeckungen im Kongress verboten sind, erneuern. Nach der geplanten Neufassung sollen künftig Ausnahmen für das muslimische Kopftuch, die jüdische Kippa und den Sikh-Turban gelten. Die Neuregelung ist Teil eines Pakets, das hochrangige Demokraten wie die bisherige Oppositionsführerin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, in die Kammer eingebracht haben. Es wird erwartet, dass es im Jänner angenommen wird, wenn die Demokraten die Mehrheit in der Kammer stellen.

Der Demokrat Jim McGovern, der für die Leitung des Geschäftsordnungsausschusses im Repräsentantenhaus im Gespräch ist, sagte, die Anpassung der Regeln spiegle die größere Vielfalt unter den Abgeordneten wider. In den 116. Kongress, der am 3. Jänner erstmals zusammentritt, werden so viele Vertreter von Minderheiten einziehen wie noch nie zuvor.