Mitsubishi hinterfragt Bündnis mit Nissan und Renault

Der japanische Autokonzern Mitsubishi hat das geplante Bündnis mit den Wettbewerbern Nissan und Renault infrage gestellt. Die Allianz werde ohne den derzeit inhaftierten Renault-Chef Carlos Ghosn schwer zu managen sein, sagte Mitsubishi-Chef Osamu Masuko heute. Der Verwaltungsrat werde sich wohl in der kommenden Woche mit der Angelegenheit befassen.

Ghosn droht wegen des Verdachts der Veruntreuung von Firmengeldern ein jähes Karriere-Aus: Der bisher hoch angesehene Manager und Architekt des französisch-japanischen Firmenbündnisses von Renault, Nissan und Mitsubishi wurde gestern in Japan verhaftet.

Renault-Verwaltungsrat tritt zusammen

Unterdessen bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens, dass der Verwaltungsrat von Renault noch am Abend zusammenkommen wird, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire hatte den Verwaltungsrat unmissverständlich aufgefordert, rasch zusammenzutreten und eine kommissarische Führung für Renault einzusetzen.

Ghosn sei derzeit nicht in der Lage, das Unternehmen zu führen. Der französische Staat hält 15 Prozent der Anteile bei Renault und ist damit ein zentraler Akteur in der Krise.

Frankreich und Japan stützen Allianz

Frankreich und Japan stellten sich demonstrativ hinter die Allianz der großen Autohersteller aus beiden Ländern. Renault und Nissan würden den weltweit führenden Hersteller bilden, das Bündnis sei damit „eines der größten Symbole der industriellen Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Japan“ und solle beibehalten werden.

Das teilten Le Maire und der japanische Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie, Hiroshige Seko, nach einem Telefongespräch mit.