Renault hält trotz Festnahme an Firmenchef Ghosn fest

Trotz seiner Festnahme in Japan bleibt Carlos Ghosn offiziell Chef des französischen Autobauers Renault. Das beschloss der Verwaltungsrat des Konzerns gestern Abend. Zugleich wurde die bisherige Nummer zwei bei Renault, Thierry Bollore, zum Übergangsvorsitzenden ernannt. Ghosn bleibt demnach als Vorsitzender vorerst im Unternehmen, Bollore wird künftig dieselben Befugnisse wie er haben.

Carlos Ghosn
APA/AP/Kin Cheung

Ghosn war am Montag wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Börsenauflagen verhaftet worden. Ein japanisches Gericht wird ihn einem Bericht zufolge zehn Tage in Haft behalten. Auch Nissan-Direktor Greg Kelly müsse für diese Zeit ins Gefängnis, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo heute.

Medien hatten berichtet, Ghosn habe seit 2011 über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt fünf Milliarden Yen (rund 40 Mio. Euro) Einkommen zu wenig angegeben. Dem Vernehmen nach ist Ghosn auch in Frankreich nicht mehr zu halten, falls sich die Vorwürfe bestätigen sollten.