Keine Schusswaffen für Soldaten an US-Südgrenze

Die US-Soldaten an der Grenze zu Mexiko sollen bei Zwischenfällen mit Migranten aus Zentralamerika nur Schlagstöcke einsetzen dürfen. US-Verteidigungsminister Jim Mattis sagte gestern (Ortszeit), Zoll und Grenzschutz könnten Soldaten zur Verstärkung anfordern, sollten Flüchtlinge gewaltsam einen Grenzübertritt versuchen. Die Soldaten seien dann aber nicht bewaffnet.

US-Soldaten errichten Stacheldrahtzaun an der Grenze zu Mexiko
APA/AFP/Thomas Watkins

„Es werden vermutlich Angehörige der Militärpolizei sein, die mit Schutzschilden und Schlagstöcken ausgestattet sind“, sagte Mattis. „Keine Schusswaffen.“

Tausende auf den Weg durch Mexiko

US-Präsident Donald Trump hat angesichts der Flüchtlingsmärsche von Zentralamerika Richtung USA knapp 5.800 Soldaten an die Grenze zu Mexiko geschickt. Er hatte zwischenzeitlich gesagt, die Soldaten könnten auch auf Flüchtlinge schießen, sollten diese etwa Steine werfen.

Mattis zufolge sind derzeit 5.764 US-Soldaten an der Grenze zu Mexiko eingesetzt. Die Kosten des Einsatzes werden derzeit auf 72 Mio. Dollar geschätzt. Der Verteidigungsminister sagte aber, die Zahl werde voraussichtlich noch steigen.

Nach Angaben des mexikanischen Innenministeriums durchqueren derzeit etwa 8.000 Menschen aus El Salvador, Guatemala und Honduras in verschiedenen Flüchtlingsmärschen Mexiko, um in die USA zu gelangen. In der mexikanischen Grenzstadt Tijuana sind nach Angaben der dortigen Behörden inzwischen 4.000 Menschen angekommen. Trump hatte vor den Kongresswahlen vom 6. November massiv Stimmung gegen die Migranten gemacht und von einer „Invasion“ gesprochen.