Ghosn bei Nissan offenbar abgesetzt

Drei Tage nach der überraschenden Verhaftung von Topmanager Carlos Ghosn hat der Nissan-Konzern über Konsequenzen der Affäre beraten. Japans zweitgrößter Autobauer habe Ghosn entlassen, hieß es am frühen Nachmittag in einem TV-Bericht.

Nissan-Chef Carlos Ghosn
APA/AFP/Yoshikazu Tsuno

Gegen Börsenauflagen verstoßen

Die Affäre um den Renault-Nissan-Chef Ghosn schlägt erhebliche Wellen. In Frankreich gibt es Sorgen um den Bestand des bisher von Ghosn kontrollierten Autoimperiums. In Paris wird deshalb Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire mit dem japanischen Wirtschaftsminister Hiroshige Seko zusammentreffen. Beide Ressortchefs wollen in der Krise die französisch-japanische Autoallianz bewahren. Zu dem Bündnis gehört neben Renault und Nissan auch der japanische Hersteller Mitsubishi.

Wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Börsenauflagen waren Ghosn und Kelly am Montag verhaftet worden. Die beiden Manager sollen Geldbezüge in offiziellen Berichten an die japanische Börse falsch dargestellt und in Ghosns Fall zu niedrig beziffert haben. Ghosn habe seit 2011 über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt fünf Mrd. Yen (39 Mio. Euro) Einkommen zu wenig angegeben, hatten Medien berichtet.