„Intensiver Einsatz“ für in Türkei verhafteten Österreicher

Das Außenministerium hat heute betont, dass sich sowohl das Ministerium als auch die Botschaft in Ankara „intensiv“ für die konsularische Betreuung und Freilassung des seit September in der Türkei inhaftierten österreichischen Staatsbürgers Max Zirngast einsetze. Zuvor hatte der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) Kritik am Vorgehen von Außenministerium und Bundeskanzleramt geübt.

In einer Aussendung hieß es, sowohl FPÖ-Außenministerin Karin Kneissl als auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hätten im Fall Zirngast „öffentlich seine Freilassung gefordert“. Die „Bemühungen um Herrn Zirngast“ seien im September auch Gegenstand eines Gesprächs „auf Ebene der beiden Staatsspitzen“, Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Präsident Recep Tayyip Erdogan, am Rande der UNO-Generalversammlung in New York, gewesen. An diesem habe auch die Außenministerin teilgenommen.

Bis zu zehn Jahre Haft drohen

Der ÖJC hatte Kurz und Kneissl aufgefordert, bezüglich des inhaftierten Steirers „endlich aktiv zu werden“. Es sei „unerträglich“, dass der „Fall Zirngast“ von Kneissl noch immer als „Konsularfall“ betrachtet werde, hatte ÖJC-Präsident Fred Turnheim in einer Aussendung betont.

„Kurz und seine Außenministerin“ müssten Aktivitäten ergreifen, um alle österreichischen Geiseln aus den Gefängnissen des türkischen Präsidenten „zu befreien“, forderte Turnheim.

Zirngast war Anfang September in Ankara festgenommen worden. Der österreichische Journalist, Student und Autor befindet sich seither im Sincan-Gefängnis in Ankara. Anklage gegen ihn wurde bisher nicht erhoben. Der Verdacht gegen den Aktivisten laute auf Mitgliedschaft in einer linksgerichteten „terroristischen Vereinigung“, sagten seine Anwälte. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.