900 Migranten vor spanischer Küste gerettet

Gestern sind im Mittelmeer vor der Südküste Spaniens insgesamt 894 Menschen aus 18 Booten gerettet worden, darunter 44 Minderjährige und 112 Frauen, teilte der spanische Seerettungsdienst gestern auf Twitter mit.

Eine schwangere Migrantin sei zwar lebend aus dem Wasser geborgen worden, nachdem ihr Boot in Seenot geraten war, die Frau sei aber auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben, hieß es. 13 weitere der 56 Insassen dieses Bootes würden noch vermisst.

Mehr Menschen als im Vorjahr angekommen

Die Rettungsaktionen von Schiffen und Hubschraubern liefen im Alboran-Meer und in der Straße von Gibraltar im westlichen Mittelmeer bis spät in die Nacht. Die Geretteten seien in den andalusischen Städten Malaga, Motril und Almeria und in der spanischen Nordafrika-Exklave Melilla an Land gebracht worden.

Die meisten seien zur ersten Behandlung in Krankenhäuser gebracht worden. Wie ein Sprecher des Seerettungsdienstes auf Anfrage mitteilte, handelte es sich bei den Geretteten erneut vorwiegend um Afrikaner aus Ländern südlich der Sahara.

Spanien hat dieses Jahr Italien in Europa als Hauptziel für Flüchtlinge abgelöst. Bis zum 21. November kamen nach einer jüngsten Bilanz der Internationalen Organisation für Migration (IOM) knapp 51.000 Männer, Frauen und Kinder über die westliche Mittelmeer-Route in Europa an. Das sind mehr als dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Die Straße von Gibraltar zwischen Marokko und Spanien ist an ihrer engsten Stelle lediglich 14 Kilometer breit.