Bruder des honduranischen Präsidenten in USA verhaftet

Der Bruder des honduranischen Präsidenten Juan Orlando Hernandez ist gestern in Miami (US-Bundesstaat Florida) wegen mutmaßlicher Verbindungen zum Drogenhandel festgenommen worden. Das teilte die Regierung in Tegucigalpa mit. Die Festnahme von Juan Antonio Hernandez stehe im Einklang mit der Zusicherung des honduranischen Präsidenten im vergangenen Monat, wonach „niemand über dem Gesetzt steht“, erklärte sie.

Der ehemalige Chef des Cachiros-Kartells, Devis Leonel Rivera Maradiaga, hatte im März 2017 vor einem Gericht in New York ausgesagt, dass er Antonio Hernandez für seine Unterstützung bezahlt habe, als dieser noch Mitglied des Parlaments war. Er beschuldigte auch den Sohn von Ex-Präsident Porfirio Lobo, Fabio Lobo, der wegen der Zusammenarbeit mit dem Drogenkartell zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

Laut Maradigas Aussage hatte Los Cachiros über das Unternehmen Inrimar Geschäfte mit der Regierung abgewickelt und Geld gewaschen. Das Kartell schmuggelte tonnenweise Kokain in die USA, bis es von der dortigen Drogenbehörde aufgelöst wurde. In einer Rede auf dem Kongress seiner rechtsgerichteten Nationalen Partei hatte Präsident Hernandez am 24. Oktober die Vorwürfe gegen seinen Bruder angesprochen. „Das ist ein harter Schlag, das ist traurig, das ist schwierig“, sagte er sichtbar mitgenommen. Zwei Jahre zuvor hatte er ähnliche Anschuldigungen gegen Juan Antonio Hernandez noch zurückgewiesen.