Staatsmedien: Mehr als 100 Verletzte durch Giftgas in Syrien

Syrische Staatsmedien haben Rebellen vorgeworfen, mehrere Raketen mit Giftgas auf die Großstadt Aleppo abgefeuert zu haben. Bei dem Beschuss von drei Orten in der nordsyrischen Stadt seien 107 Menschen verletzt worden. Sie litten unter teils schweren Atemproblemen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SANA gestern Abend mit Verweis auf Krankenhausinformationen aus der Stadt.

Es habe sich um einen Angriff von „Terroristen“ gehandelt. Die Agentur verbreitete zudem Fotos und Videos, die zeigen sollen, wie zahlreiche Menschen mit Atemproblemen in Krankenhäusern behandelt werden.

Ärzte behandeln eine verletzte Frau
APA/AFP/George Ourfalian

Rebellen: Anschuldigungen „erfunden“

Syrische Rebellen in der Umgebung wiesen die Anschuldigungen als „erfunden“ zurück. Es handle sich um „Lügen, die dazu dienen sollen, die Verbrechen des Regimes gegen die syrische Bevölkerung zu überdecken“, sagte ein Sprecher der Nationalen Befreiungsfront, eines Bündnisses mehrerer Rebellengruppen.

Nach der Rückeroberung Aleppos durch Regierungstruppen im Dezember 2016 hatte sich die Lage in der Millionenmetropole deutlich beruhigt.

SDF-Kämpfer bei IS-Offensive getötet

Bei einer Offensive der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Osten Syriens sind laut Aktivisten unterdessen mindestens 47 Kämpfer der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die von Washington unterstützt werden, getötet worden.

Der IS habe am Wochenende mehrmals Vorstöße aus seinen verbliebenen Gebieten in der Provinz Deir al-Sor gegen Stellungen der kurdisch-geführten SDF-Allianz unternommen, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Angaben der Beobachtungsstelle, die sich auf ein Netzwerk aus Informanten in Syrien beruft, sind von unabhängiger Seite schwer überprüfbar.

Die Allianz antwortete auf die Attacken unter anderem mit Luftangriffen auf die vom IS gehaltenen Gebiete. Dabei wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle seit Freitag auch 17 Zivilisten getötet, darunter fünf Kinder.