Drei US-Soldaten bei Explosion in Afghanistan getötet

Bei einer Explosion in Afghanistan sind heute drei US-Soldaten ums Leben gekommen. Drei weitere seien verletzt worden, als in der Nähe der zentralafghanischen Stadt Ghasni ein selbst gebauter Sprengsatz detoniert sei, teilte die NATO mit. Auch ein Zivilbeschäftigter sei unter den Verletzten. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt.

Der Kampfeinsatz der NATO in Afghanistan endete offiziell 2014. Allerdings sind dort immer noch Tausende ausländische Soldaten stationiert. Sie bilden die afghanischen Streitkräfte aus und unterstützen sie im Kampf gegen die immer stärker werdenden Taliban.

Die Zahl der in Afghanistan seit Jahresbeginn getöteten US-Soldaten stieg damit auf zwölf. Erst am Samstag war ein US-Soldat in der Provinz Nimros erschossen worden. Nach Angaben der NATO wurde er bei einem Einsatz gegen das Terrornetzwerk al-Kaida „wahrscheinlich versehentlich“ von verbündeten afghanischen Soldaten erschossen. Es gebe keine Hinweise darauf, dass er absichtlich getötet worden sei.

Rund 300.000 Vertriebene in Afghanistan seit Jahresbeginn

In Afghanistan sind seit Jahresbeginn mehr als 301.000 Menschen innerhalb des Landes vor Kämpfen und Gefechten aus ihren Dörfern und Städten geflohen. Das geht aus einem aktuell veröffentlichten Bericht der UNO-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) hervor. Demnach sind allein in der vergangenen Woche mehr als 19.500 Menschen heimatlos geworden – vor allem wegen Gefechten in der zentralen Provinz Gasni.

In dem Bericht heißt es zudem, dass von humanitären Organisationen in Afghanistan immer öfter illegale Steuern verlangt würden. Es gebe „zunehmend Anzeichen dafür, dass Forderungen von nicht-staatlichen bewaffneten Gruppen in verschiedenen Landesteilen stärker formalisiert werden“, heißt es in dem Bericht. Solche Forderungen würden gegen humanitäre Prinzipien verstoßen und Verzögerungen bei lebensrettenden Hilfeleistungen verursachen. Die größte Aufständischengruppe des Landes sind die radikalislamischen Taliban.

450.000 Kriegsbinnenflüchtlinge in 2017

Im gesamten vergangenen Jahr hatte die UNO rund 450.000 Kriegsbinnenflüchtlinge registriert. Ob alle im Vorjahr als vertrieben registrierten Menschen weiter ohne Heimat sind, ist nach Angaben der UNO unter anderem wegen des mangelnden Zugangs zu vielen umkämpften Provinzen schwer festzustellen.

Neben den Flüchtlingen, die innerhalb des Landes vor Kämpfen flohen, sind mehr als 200.000 Menschen aufgrund der schweren Dürre in Westafghanistan als Binnenflüchtlinge registriert. Afghanistan hat geschätzt 30 Millionen Einwohner.