Manafort soll sich mit WikiLeaks-Gründer getroffen haben

Der frühere Wahlkampfchef von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, soll sich mit WikiLeaks-Gründer Julian Assange in der Botschaft Ecuadors in London getroffen haben. Das berichtet der „Guardian“ unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Die Treffen sollen 2013, 2015 und im Frühling 2016 stattgefunden haben – zu dem Zeitpunkt, als Manafort zentrale Figur in Trumps Wahlkampf wurde.

Bildkombo zeigt den früheren Wahlkampfchef von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, und WikiLeaks-Gründer Julian Assange
Reuters/Jonathan Ernst, AP/Frank Augstein (Montage)

Laut „Guardian“ ist über die Inhalte der Treffen nichts bekannt, aber zumindest das letzte Treffen könnte für Russland-Sonderermittler Robert Mueller interessant sein, schreibt die britische Zeitung. Nach dem Treffen im März 2016 veröffentlichte WikiLeaks zahlreiche E-Mails von US-Demokraten, die von russischen Geheimdiensten gestohlen wurden.

Manafort selbst weist jede Verantwortung dafür zurück. Über einen Sprecher ließ er ausrichten, dass er sich niemals mit Assange getroffen habe. Das habe man dem „Guardian“ auch mitgeteilt. Er prüfe alle denkbaren rechtlichen Schritte gegen die Zeitung. WikiLeaks bezeichnete die kolportierten Besuche als falsch, ebenso Assange.

Neue Vorwürfe der US-Justiz

Die US-Justiz erhob gestern neue Vorwürfe gegen Manafort. Manafort habe Mitarbeiter der US-Bundespolizei FBI und Muellers belogen, so die Staatsanwaltschaft in einem gestern bei Gericht eingereichten Dokument. Er habe damit gegen eine Kooperationsvereinbarung mit der US-Justiz verstoßen.

Manafort hatte sich im September im Rahmen einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft bereiterklärt, bei den Ermittlungen zu möglichen illegalen Absprachen zwischen dem Trump-Team und Moskau zu kooperieren. Zugleich bekannte er sich im Zusammenhang mit seiner früheren Lobbyistenarbeit in der Ukraine einer Verschwörung gegen die USA schuldig. Manafort war im August 2016 wegen Steuer- und Bankenbetrugs schuldig gesprochen worden.