GB: Makler verlangt Geld für Wohnungsbesichtigung

Der britische Wohnungsmarkt ist vor allem in den Städten hart umkämpft. Nun wurde aber ein Fall bekannt, der auch in Großbritannien für Aufsehen sorgt: Ein Immobilienmakler forderte von Wohnungssuchenden offenbar Geld, damit diese eine Mietwohnung besichtigen durften. Wie die BBC berichtet, mussten Interessenten 300 Pfund (340 Euro) hinlegen.

Die betroffene Agentur beteuert, nicht gegen die Vorschriften verstoßen zu haben. Einige Kunden schilderten BBC, ihnen sei vorher mündlich versichert worden, sie würden das Geld wieder zurückbekommen, sollten sie die Wohnung nicht nehmen. Als sie das Geld zurückforderten, sei ihnen aber beschieden worden, dass das Geld nicht rückzahlbar sei.

Mindestens zwei Interessenten hinterlegten demnach je 300 Pfund, die sie später nicht mehr zurückbekamen.

Quittungen mit Hinweis

Die Maklerfirma betonte gegenüber BBC, man stelle Quittungen aus, auf denen neben dem Betrag auch stehe, dass das Geld nicht zurückgezahlt werde. Tatsächlich unterschrieben die Betroffenen entsprechende Quittungen. Laut eigenen Aussagen wurden ihnen diese aber erst vorgelegt, nachdem sie bereits gezahlt hatten. Mündlich sei ihnen zudem versichert worden, dass sie ihr Geld zurückbekommen können.

Ein Experte für Miet- und Wohnrecht betonte, das Vorgehen verstoße höchstwahrscheinlich gegen Konsumentenschutzregeln. Die Opposition forderte mehr Rechte für Mieter. Die Wohnungssprecherin von Labour, Melanie Onn, bezeichnete den nun bekanntgewordenen Fall als „Spitze des Eisbergs“.