14-Mio.-Euro-Stiftung für arbeitslose AMS-Trainer geplant

Die geplante Branchenstiftung für die 1.200 vom Sparkurs betroffenen AMS-Trainer und -Sprachlehrer könnte mit bis zu 14 Mio. Euro dotiert werden. Jeweils ungefähr die Hälfte soll vom Arbeitsmarktservice (AMS) und den Weiterbildungsunternehmen kommen, berichtet heute das Ö1-„Mittagsjournal“ – Audio dazu in oe1.orf.at.

Bis zu drei Jahre Arbeitslosengeld

Die arbeitslosen Trainer und Sprachlehrer würden über diese Stiftung bis zu drei Jahre Arbeitslosengeld bekommen, wenn sie Weiterbildungs- oder Umschulungsmaßnahmen machen. Die Berufsvereinigung der ArbeitgeberInnen privater Bildungseinrichtungen (BABE) begrüßt die Einrichtung einer Branchenstiftung. Die betroffenen Deutschlehrer würden voraussichtlich eine Umschulung benötigen und könnten vielleicht bei Digitalisierungskursen eingesetzt werden, sagte BABE-Vorsitzender und BFI-Chef Michael Sturm im „Mittagsjournal“.

Arbeitsstiftungen werden eingerichtet, wenn viele Beschäftigte einer Branche oder eines Unternehmens ihren Job verlieren. Zuletzt gab es Stiftungen für Beschäftigte im Handel (etwa bei der Zielpunkt-Insolvenz) und für Bankangestellte. Die Stiftung soll bei der Suche nach einem neuen Job oder einer neuen Ausbildung helfen.

Hartinger-Klein sieht geringeren Bedarf

Wegen Sparmaßnahmen beim Arbeitsmarktservice werden rund 900 Trainer und 300 Sprachlehrer ihren Job verlieren, hatte Sozialministerin Beate Hartinger-Klein vergangenen Dienstag im Rechnungshof-Ausschuss des Parlaments angekündigt. Zum Abbau komme es, weil die Nachfrage nach Kursen wegen niedrigerer Arbeitslosenzahlen sinke, so Hartinger-Klein.

Diesem Argument widerspricht aber Bildungsträger-Vertreter Sturm: Man benötige die Trainer trotzdem, weil Sprachkurse für anerkannte Flüchtlinge nötig seien und aufgrund des Fachkräftemangels in der Industrie, im Tourismus und im Handel es mehr Weiterbildungskurse geben müsse, so der BFI-Chef. Die „stiftungsähnliche Maßnahme“ soll am 4. Dezember im Verwaltungsrat beschlossen werden.