Hinweise auf Schlachtungen vor über zwei Mio. Jahren

Archäologen haben in Algerien Steinwerkzeuge und geschnittene Tierknochen gefunden, die bis zu 2,4 Millionen Jahre alt sein könnten. „Die neuen Funde machen Ain Boucherit zur ältesten Stelle in Nordafrika mit Nachweisen menschlicher Fleischverwertung in Verbindung mit Steinwerkzeugen“, heißt es in einem gestern im Magazin „Science“ veröffentlichten Bericht.

Die Artefakte wurden in Setif gefunden, etwa 300 Kilometer östlich der Hauptstadt Algier. Die Werkzeuge sind den „Oldowan-Steinen“ ähnlich, die bisher hauptsächlich in Ostafrika gefunden wurden. Sie wurden neben Dutzenden fossilen Tierknochen aus der Erde geborgen, die Schnittspuren aufwiesen. Unter den so verarbeiteten Tieren waren laut dem Bericht Vorläufer der heutigen Krokodile, Elefanten und Flusspferde.

„Ostafrika gilt allgemein als Geburtsort der Nutzung von Steinwerkzeugen durch unsere menschenartigen Vorfahren“, heißt es weiter in dem Bericht. Die neuen Funde legten nahe, dass es ähnlich frühe Nutzungen auch außerhalb des Ostafrikanischen Grabens gegeben haben könnte. „Die Fundstelle ist die zweitälteste der Welt nach Gona in Äthiopien“, sagte der Hauptautor Mohammed Sahouni. Die ältesten Artefakte dort sind bis zu 2,6 Millionen Jahre alt.