Zirngast analysiert in „Washington Post“ Erdogan

Der seit September in der Türkei inhaftierte österreichische Journalist Max Zirngast hat in einem Beitrag für die „Washington Post“ die Geschichte seiner Festnahme erzählt und Einschätzungen der Erdogan-Regierung mitgeteilt. „Meine Verhaftung war eine perverse Bestätigung des Autoritarismus, den ich in den vergangenen paar Jahren aufgezeichnet habe und gegen den ich aufgetreten bin“, so Zirngast.

Der Text mit dem Titel „Ich bin ein Journalist in einem türkischen Gefängnis. Warum hat Erdogan Angst vor Menschen wie mir?“ fasst Briefe des Steirers zusammen, die er nach Österreich an die Kampagne geschickt hat, die sich für seine Freilassung einsetzt. Darin kritisierte er u. a. auch die Haftbedingungen.

Verdacht auf Mitgliedschaft in „terroristischer Vereinigung“

Zirngast befindet sich im Sincan-Gefängnis in Ankara. Anklage gegen ihn wurde nach wie vor nicht erhoben, wie der Student und Autor auch in der „Washington Post“ betonte. Der Verdacht gegen den Aktivisten lautet seinen Anwälten zufolge auf Mitgliedschaft in einer linksgerichteten „terroristischen Vereinigung“.

Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft. „Sie nahmen davon Abstand, mich offiziell anzuklagen, stattdessen halten sie mich auf Basis vager Terrorwürfe fest“, schreibt Zirngast in der „Post“ (Onlineausgabe).