Spanisches Flüchtlingsboot von Malta aufgenommen

Ein spanisches Fischerboot mit elf geretteten Geflüchteten an Bord hat nach zehntägiger Irrfahrt durch das Mittelmeer einen aufnahmebereiten Hafen gefunden. Das Schiff „Nuestra Madre Loreto“ sei auf dem Weg nach Malta, teilten die spanische Regierung und die Hilfsorganisation Proactiva Open Arms heute mit. Dort werde die Küstenwache die Fliehenden entgegennehmen.

Die Besatzung des Fischerboots hatte am 22. November zwölf Flüchtlinge aus Somalia, Ägypten, Niger, Sudan und Senegal von einem Schlauchboot gerettet, das aus Libyen kam.

Bereits 2.100 Menschen im Mittelmeer gestorben

Die Regierung in Madrid versuchte anschließend ohne Erfolg, Libyen zur Rücknahme der Menschen zu bewegen. Auch Italien und Malta wiesen die Anfrage aus Spanien zunächst ab. Heute gab Malta schließlich grünes Licht. Einer der Migranten war bereits am Freitag wegen akuter Dehydrierung mit einem Rettungshubschrauber auf die Mittelmeer-Insel geflogen worden.

Der Gründer der NGO Proactiva Open Arms, Oscar Camps, beklagte das tagelange Tauziehen um die Aufnahme der Flüchtlinge. Dadurch seien die Menschen an Bord erheblichen Gefahren ausgesetzt worden.

In diesem Jahr kamen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bereits mehr als 100.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa. Etwa 2.100 Menschen kamen dabei ums Leben.