Montenegro: Familien von Oppositionellen bitten um Hilfe

Familien von zwei montenegrinischen Oppositionspolitikern, die Ende vergangener Woche mit zweimonatiger Haft belegt wurden, haben heute an die Europäische Union appelliert. Diese sollte „die Willkür und die Folter verhindern, denen Bürger seitens der montenegrinischen Behörden“ ausgesetzt seien, hieß es in dem Schreiben.

Sie sind weiters der Ansicht, dass die Europäische Union verantwortlich und zuständig sei, auf die „Verletzung grundlegender Menschenrechte“ in Montenegro zu reagieren, zitierten Medien aus dem Schreiben.

Oberstes Gericht ordnete Festnahme an

Der Appell von Marina Medojevic und Tamara Magdelinic, der Ehefrau und der Partnerin der beiden Politiker Nebojsa Medojevic und Milan Knezevic, erfolgte, nachdem das oberste Gericht am Freitag bestätigt hatte, dass es die Festnahme der beiden Spitzenpolitiker der oppositionellen Demokratischen Front (DF) angeordnet hatte. Beide hatten sich nämlich geweigert, als Zeugen einvernommen zu werden.

Medojevic war in der Nacht auf Freitag beim Verlassen des Parlaments festgenommen worden und befindet sich seitdem in Haft. Laut Medienberichten ist der DF-Spitzenpolitiker in den Hungerstreik getreten. Knezevic hält sich seit Freitag im Parlament auf. DF-Anhänger wurden unterdessen aufgefordert, sich allabendlich zu Protestkundgebungen in Podgorica zu versammeln.

Montenegro ist seit dem Vorjahr Mitglied der NATO und gilt als Vorreiter unter den EU-Beitrittskandidaten auf dem Balkan.