Mitgliedsstaaten einigen sich auf Sozialstandards für Lkw-Fahrer

Die EU-Verkehrsminister haben sich mehrheitlich auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Lkw-Fahrern und Lkw-Fahrerinnen in Europa geeinigt. Für gleiche Arbeit am gleichen Ort solle gleicher Lohn gelten, teilte Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) in der Nacht auf heute in Brüssel mit.

Außerdem sollten die Fahrer nicht mehr in ihren Führerhäusern übernachten dürfen. Damit sollen offenbar die Fuhrunternehmer verpflichtet werden, Unterkünfte für ihre Fahrer zu bezahlen.

Beschluss richtet sich gegen Lohndumping

Mit dem Beschluss soll Lohndumping erschwert werden. Nun muss noch eine Einigung mit dem Europaparlament gefunden werden, bevor die Änderungen in Kraft treten können.

Die Lebens- und Arbeitsbedingungen von etwa zwei Millionen Kraftfahrern und Kraftfahrerinnen in Europa würden verbessert, sagte Hofer weiter. Die Missstände auf überfüllten Autobahnparkplätzen würden ebenfalls beseitigt.

Sozialdumping und unlauterer Wettbewerb

Vor allem westeuropäische Staaten beklagten seit geraumer Zeit, dass im Transportgewerbe Sozialdumping und unlauterer Wettbewerb herrschten. Frankreich, Österreich, Belgien, Dänemark, Italien, Luxemburg, das Nicht-EU-Land Norwegen und Schweden hatten sich im vergangenen Jahr mit Deutschland zusammengeschlossen, um dagegen vorzugehen.

Bemängelt wurde dabei auch, dass Fahrer und Fahrerinnen teilweise wochenlange Touren ohne eine Rückkehr nach Hause absolvieren müssten. Dem Ministerbeschluss zufolge dürfen die Kraftfahrer nun maximal vier Wochen am Stück in Europa unterwegs sein.