Österreich muss 2019 mehr Geld aufnehmen

Die Republik Österreich wird 2019 zwischen 30 und 33 Mrd. Euro frisches Kapital aufnehmen. Das sind um 22 bis 35 Prozent mehr als 2018. Etliche Milliarden mehr müssen für die Rückzahlung fällig werdender Staatspapiere in die Hand genommen werden. Dagegen dürfte es aufgrund des erstmals seit 1954 geplanten Budgetüberschusses zu keiner Nettoneuverschuldung mehr kommen.

Das gesamte im Jahr 2018 getätigte Emissionsvolumen schätzt die Oesterreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) auf 24,5 Mrd. Euro. Ursprünglich waren 27 bis 30 Mrd. Euro geplant. Aufgrund einer ursprünglich nicht geplanten Zwischenausschüttung der Heta-Abbaubank kam es im Juli zu einer Verringerung der Bandbreite um zwei Mrd. auf 25 bis 28 Mrd. Euro.

Deutlich unter Rekordwert von 2017

Der von der Regierung für 2019 geplante Budgetüberschuss wirkt sich mit 500 Mio. Euro dämpfend auf das Emissionsvolumen von 30 bis 33 Mrd. Euro aus. Es liegt dennoch über dem Schnitt der letzten zehn Jahre, aber deutlich unter dem Rekordwert von rund 40 Mrd. Euro aus dem Jahr 2017. Damals musste der Staat alleine acht Mrd. Euro für die Abwicklung der KA Finanz AG, der „Bad Bank“ der Kommunalkredit, aufnehmen. 2016 war das Finanzierungsvolumen unter anderem wegen Hypo und Heta außerplanmäßig höher ausgefallen.

Generell sind beim Schuldenmanagement keine Strategieänderungen geplant. Per Jahresende 2019 wird die durchschnittliche Laufzeit der Schuldenpapiere zwischen 9,6 und 10,2 Jahren liegen. Es wird wieder zwölf monatliche Auktionstermine für Bundesanleihen geben, wobei der August als Reservetermin bleibt. Der österreichische Finanzierungsplan macht laut OeBFA weniger als drei Prozent der Euro-Zonen-Finanzierung aus. Österreich ist damit ein eher kleiner Emittent.