USA unterstützen Pläne des Kosovo für eigene Armee

Die USA unterstützen die Bestrebungen des Kosovo nach einer eigenen Armee und gehen damit auf Distanz zur NATO. Der US-Botschafter im Kosovo, Philip Kosnett, sagte dem kosovarischen Sender RTK heute in Prishtina, die Entwicklung der für Katastrophenfälle vorgesehenen Kosovo Security Force (KSF) hin zu einer regulären Armee sei ein „positiver Schritt“.

Es sei normal, dass der Kosovo als „souveränes und unabhängiges Land“ über eigene Verteidigungsfähigkeiten verfüge, sagte der Diplomat. Die Umwandlung werde ohnehin Jahre in Anspruch nehmen.

Für NATO falscher Zeitpunkt

Das kosovarische Parlament will am 14. Dezember über eine Umwandlung der KSF in eine reguläre Armee abstimmen. Serbien hat die Pläne scharf kritisiert und indirekt militärische Gewalt angedroht. Auch die NATO übte Kritik an den Plänen der kosovarischen Regierung. Der Vorstoß komme zum „falschen Zeitpunkt“, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch.

Seit dem Ende des Kosovo-Krieges 1999 ist die von der NATO geführte KFOR-Mission für die Sicherheit im Kosovo verantwortlich. Derzeit umfasst sie mehr als 4.000 Soldaten und Soldatinnen, darunter mehr als 400 Bundesheerangehörige. Der Kosovo hatte 2008 einseitig seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Mehr als 110 Staaten haben die Unabhängigkeit inzwischen anerkannt. Serbien betrachtet den Kosovo dagegen nach wie vor als seine Provinz.