Irak: OPEC einigte sich auf Förderkürzung

Bei den OPEC-Beratungen über eine Drosselung der Ölfördermenge rückt eine Vereinbarung in greifbare Nähe. Das Ölkartell habe sich auf eine Kürzung um rund 800.000 Barrel pro Tag verständigt, sagte der irakische Ölminister heute bei dem Treffen in Wien. Die Vereinbarung gelte für sechs Monate und solle im April überprüft werden. Zuvor hatte der Iran laut einem OPEC-Insider grünes Licht dafür gegeben.

Es sei ein Kompromiss mit dem Rivalen und OPEC-Schwergewicht Saudi-Arabien über eine Ausnahme des Landes von der Reduzierung erzielt worden. Um die Vereinbarung zu fixieren, schlossen sich umgehend Beratungen mit einer Gruppe anderer führender Ölstaaten außerhalb der OPEC an – allen voran Russland. Sie sollen gebeten werden, zusätzliche Drosselungen im Volumen von 400.000 Barrel täglich beizutragen.

Ölpreise stiegen stark

Der Iran galt zuletzt als größtes Hindernis für eine Vereinbarung. Die Islamische Republik verlangt nach früheren Informationen aus OPEC-Kreisen eine Ausnahmeregelung wegen der US-Sanktionen im Atomkonflikt. Das Ölkartell ringt seit gestern auf seinem zweitägigen Treffen in Wien um eine Produktionskürzung, um den Ölpreis nach dem jüngsten Einbruch wieder zu stabilisieren. Dabei kommt es auch auf eine Beteiligung anderer führender Ölstaaten an.

Aus Kreisen des russischen Energieministeriums verlautete heute, Moskau sei zu einer Kürzung von 200.000 Barrel pro Tag bereit. Seit Oktober ist der Ölpreis um fast ein Drittel eingebrochen, was vor allem an einem Überangebot liegt. Die Ölnotierungen zogen nach den Berichten über eine Einigung um gut fünf Prozent an.