Eine junge Frau vor einem ÖBB-Zug
ORF.at/Lukas Krummholz
Tickets teurer

Neuer ÖBB-Fahrplan tritt in Kraft

Ab Sonntag gilt der neue Zugsfahrplan der ÖBB. Vor allem in der Ostregion werden diverse Regionalbahnen ausgeweitet. Neue Abendverbindungen wird es auf den Strecken zwischen Klagenfurt und Salzburg sowie Graz und Wien geben. Die Fahrkarten werden zudem teurer.

Insgesamt bringt der neue Plan rund 1,1 Millionen zusätzliche Zugskilometer im Nahverkehr. Zusätzliche Züge werden um Wiener Neustadt und St. Pölten verkehren sowie auf den Strecken Wien–Retz und Wien–Laa an der Thaya. Im Fernverkehr werden vermehrt Direktverbindungen zwischen Lienz und Wien eingerichtet.

International fahren künftig zweimal täglich Züge von Wien nach Berlin. Von Ost nach West wird eine neue Verbindung von Bratislava nach Zürich mit Zwischenstopp in Wien etabliert. Zudem wird es eine neue Verbindung von Wien über Budapest bis nach Cluj Napoca (Rumänien) geben.

250 Millionen Gäste

Um durchschnittlich 1,9 Prozent werden die Ticketpreise angehoben. Keine Preissteigerung gibt es bei ÖBB-Vorteilscards, einigen Sparschiene-Tickets und allen Verbund-Tickets. Für das Jahr 2018 sind 250 Millionen ÖBB-Reisende prognostiziert. Bis 2023 sollen daher knapp 14 Milliarden Euro investiert werden, um Sicherheit, Streckenkapazitäten und Fahrgeschwindigkeit zu erhöhen.

Kritik an Angebot für Pendler

Verbesserungspotenzial sieht die Arbeiterkammer (AK) Niederösterreich und fordert ein breiteres Angebot für Pendlerinnen und Pendler. Benötigt würden mehr Verbindungen außerhalb der Hauptverkehrszeit, mehr Sitzplätze sowie eine bessere Abstimmung von Bus und Bahn. Eine echte Alternative seien die „Öffis“ für die 65 Prozent der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, die auf ihrem Arbeitsweg auf Autos angewiesen sind, nicht.

Nur eine Person von fünf nutze bisher öffentliche Verbindungen, dabei müssten drei Viertel der Beschäftigten pendeln, so AK-NÖ-Präsident Markus Wieser. Der Wunsch vieler Beschäftigter nach generellen Verbesserungen im Frühverkehr Richtung Wien sei ungehört geblieben. Auch der Ausbau der Nordbahn liege weiterhin auf Eis.