Handelsverband erhob Beschwerde gegen Amazon

Der österreichische Handelsverband hat eine Beschwerde gegen den Onlineriesen Amazon eingebracht, nun ermittelt die Bundeswettbewerbsbehörde, berichtet der „Standard“ (Montag-Ausgabe). Im Visier stehen der Datenaustausch innerhalb Amazons und seine Geschäftsbedingungen für Händler.

Doppelrolle Amazons in der Kritik

Konkret gehe es um eine Sachverhaltsdarstellung zur Doppelrolle des Konzerns, der zum einen klassischer Onlinehändler ist, zum anderen jedoch auch größter Marktplatz für andere Webshops. Amazon soll zwischen diesen beiden Tätigkeiten unerlaubt Daten austauschen und sich damit erhebliche Vorteile gegenüber anderen Handelspartnern aus Österreich verschaffen.

„Als führender Marktplatz kann Amazon theoretisch die Daten der gelisteten Händler einsehen, deren Preise unterbieten und langfristig das gesamte Geschäft an sich binden. All das läuft gänzlich an der österreichischen Volkswirtschaft vorbei“, so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, laut Aussendung.

Berichte über Unklarheiten bei Verträgen

Im Visier sind zudem laut dem „Standard“-Bericht die Verträge des Konzerns mit seinen Marktplatzhändlern. Diese sollen mit starken Vorbehalten und Unklarheiten zugunsten Amazons verbunden sein. Amazon selbst war am Wochenende für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Auch in Deutschland wird gegen Amazon ermittelt. Dabei stehen mögliche missbräuchliche Geschäftspraktiken auf dem Prüfstand, teilte das deutsche Bundeskartellamt Ende November mit.