Steuergeld für Thronbesteigung: Japaner klagen Regierung

Mehr als 200 Japanerinnen und Japaner wollen verhindern, dass die Regierung Steuergeld für die geplante Thronbesteigung von Kronprinz Naruhito im kommenden Jahr ausgibt. Die Gruppe klagte daher die Regierung, wie sie heute Tokio mitteilte.

Nach ihrer Ansicht verletzt die Regierung mit der Kostenübernahme die in der Verfassung festgeschriebene Trennung von Religion und Staat. An der Klage beteiligen sich Mitglieder christlicher Gruppen und buddhistische Mönche.

Am 30. April 2019 soll Kaiser Akihito abdanken und Naruhito ihm auf dem Chrysanthementhron folgen. Nach Angaben der Kläger betrugen die Kosten bei Akihitos Thronbesteigung 1989 umgerechnet rund 100 Millionen Euro.

Rituale teils „sehr religiös“

Der Klage vorausgegangen war eine ungewöhnliche öffentliche Kritik von Akishino, dem jüngeren Bruder des Kronprinzen. Er hatte eines der Rituale als „sehr religiös“ beschrieben und die Frage aufgeworfen, ob es angemessen sei, das mit staatlichen Mitteln zu finanzieren.

Bei Akihitos Thronbesteigung vor 30 Jahren hatte es ähnliche Klagen gegeben, die alle abgewiesen wurden. Ein Gericht hatte jedoch zugestanden, dass die Zeremonien unter dem Verdacht stünden, die Trennung von Religion und Staat zu verletzen.