Haftbefehl im Mordfall Peggy in Deutschland

Im mysteriösen deutschen Mordfall Peggy hat es eine Festnahme gegeben. Bei dem nun in Untersuchungshaft genommenen Mann handelt es sich um den bereits seit September im Mittelpunkt der Ermittlungen stehenden 41 Jahre alten Manuel S., wie die Staatsanwaltschaft Bayreuth und das Polizeipräsidium Oberfranken mitteilten. Ein Haftbefehl wurde erlassen.

Mann gab Transport von Leiche zu

Dem MDR zufolge soll der 41-jährige S. noch am Nachmittag dem Haftrichter vorgeführt werden. S. steht bereits seit September im Fokus der Ermittler. Damals hatte er zugegeben, am Tag des Verschwindens des Mädchens aus dem fränkischen Lichtenberg im Mai 2001 von einem Mann das leblose Mädchen übernommen zu haben.

Er gestand auch, das tote Kind in ein Waldstück in Thüringen gebracht und dort abgelegt zu haben. Erst 2016 waren die sterblichen Überreste des Kindes zufällig von einem Schwammerlsucher gefunden worden.

Ein Urteil zurückgenommen

Der Mordfall Peggy zählt zu den mysteriösesten Kriminalfällen in Deutschland. In dem Fall wurde der geistig behinderte Ulvi K. 2004 bereits wegen Mordes verurteilt, dieses Urteil wurde aber 2014 wieder aufgehoben.

S. nannte in seinen Vernehmungen auch den Namen des Mannes, von dem er die Leiche übernommen haben will. Zu diesem Namen äußerten sich die Ermittler bisher nicht. Nach seiner Vernehmung im September war S. frei geblieben, obwohl die Ermittlungen gegen ihn wegen Mordes liefen.

In dem Fall hatte es eine Reihe von Justizpannen gegeben. So war die Polizei mit der Information nach außen gegangen, dass DNA-Spuren des NSU-Mitglieds Uwe Böhnhardt am Fundort von Peggys Leiche entdeckt worden waren – das erklärte sich dann aber mit einer Verunreinigung von Gerätschaften der Polizei.