Erklärung gegen Antisemitismus: Jad-Vaschem-Direktor dankt Kurz

Der Direktor der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem, Avner Schalev, hat sich bei Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) für dessen „persönlichen Einsatz“ beim Beschluss einer EU-Erklärung gegen Antisemitismus bedankt. Der von den EU-Innenministern in der Vorwoche beschlossene Text sei eine „bedeutende Errungenschaft“, heißt es in einem Brief Schalevs an Kurz.

Erklärung soll als „klares Signal“ gesehen werden

Schalev pochte in seinem Schreiben auch auf eine Umsetzung der Erklärung. Jad Vaschem hoffe, dass die Erklärung in Europa und darüber hinaus als „klares Signal“ gesehen werde, dass ein sinnvolles und angemessenes Gedenken an den Holocaust einen „energischen und kompromisslosen Kampf gegen alle Formen von Antisemitismus und Rassismus“ umfassen müsse.

„Im Namen von Jad Vaschem, dem Weltzentrum zur Erinnerung an den Holocaust, möchte ich meine Wertschätzung der von Ihnen übernommenen wesentlichen Führungsrolle ausdrücken und des persönlichen Einsatzes, den Sie im Vorfeld und während der österreichischen EU-Präsidentschaft gezeigt haben, um diese bedeutende Errungenschaft sicherzustellen“, schreibt der Jad-Vaschem-Direktor in dem Brief.

Wie aus dem Bundeskanzleramt verlautete, werden sich bei ihrem Gipfeltreffen auch die Staats- und Regierungschefs hinter den Text stellen. In den Schlussfolgerungen des Europäischen Rates werde die Erklärung „begrüßt“.

Österreich hat den Kampf gegen Antisemitismus zu einer Priorität seines Ratsvorsitzes gemacht. Mitte November fand zu diesem Zweck auch eine EU-Konferenz gegen Antisemitismus und Antizionismus in Wien statt, an der zahlreiche Spitzenvertreter jüdischer Organisationen teilnahmen. Obwohl der Kampf gegen Antisemitismus auch von der FPÖ mitgetragen wird, ist diese unter jüdischen Organisationen wegen ihrer Nazi-Vergangenheit weiterhin umstritten. So boykottiert auch die israelische Regierung bis auf Weiteres die FPÖ-Minister.