Tiere statt Präsidenten auf Kenias Münzen

Kenias Ex-Präsidenten haben ausgedient – in Zukunft auch auf den Münzen des Landes: Bisher fanden sich dort die Konterfeis der ehemaligen Staatsoberhäupter Jomo Kenyatta, Daniel arap Moi und Mwai Kibaki. Viele Menschen in Kenia hätten darin den Versuch einer Verherrlichung der Ex-Präsidenten gesehen, schreibt die britische BBC.

Die neuen kenianischen Schilling-Münzen sind über diesen Vorwurf erhaben. Sie zeigen Bilder aus der Tierwelt des Landes, darunter Löwen, Elefanten, Giraffen und Nashörner. Der amtierende Präsident Uhura Kenyatta sprach laut BBC von einer „großen Veränderung“. Kenia „ist einen weiten Weg gegangen“, so Kenyatta, der zugleich Sohn des ersten Präsidenten und Staatsgründers Joma Kenyatta ist.

Folge der neuen Verfassung

Kenyatta war 2013 zum kenianischen Staatsoberhaupt gewählt worden. Seine Vorgänger hatten allesamt noch während ihrer Amtszeit verfügt, dass ihr Porträt auf den Schilling-Münzen verewigt wird. Dabei hatte bereits Kibaki, den Kenyatta 2013 ablöste, ursprünglich versprochen, mit der Tradition zu brechen. Tatsächlich brach er aber nur sein Versprechen.

Die 2010 erlassene neue Verfassung des Landes schob dieser Praxis schließlich einen Riegel vor. In ihr ist festgeschrieben, die kenianische Währung „darf kein Porträt irgendeiner Person tragen“. Bei den Münzen hat die Zentralbank diese Vorgabe nun erfüllt. Ausständig ist der Schritt aber noch bei den Banknoten. Sie zeigen weiterhin das Porträt des Staatsgründers – doch auch ihre Zeiten dürften gezählt sein.