„NYT“: USA orten China hinter Marriott-Hack

Hinter einem Cyberangriff auf die Hotelkette Marriott, bei der Daten von rund 500 Millionen Gästen gestohlen wurden, sehen die USA offenbar Hackerinnen und Hacker im Auftrag Chinas. Das berichtete die „New York Times“ („NYT“) am Dienstag und berief sich dabei auf Regierungskreise.

Passdaten als Schlüsselinformation

Die Angreifer werden laut „NYT“ verdächtigt, im Auftrag des chinesischen Ministeriums für Staatssicherheit gehandelt zu haben. Der Hack, bei dem auch Pass- und Kreditkartendaten entwendet wurden, soll dabei nur ein Teil einer großangelegten Aktion sein, die bereits mehrere Jahre läuft.

Mit dem neuesten Angriff soll es viel leichter geworden sein, die Reisen von amerikanischen Bürgerinnen und Bürgern nachzuverfolgen. Das würde laut „NYT“ die Vermutung bestätigen, dass China mit Cyberangriffen Spione ausfindig machen und gegebenenfalls selbst rekrutieren wolle.

Mögliche neue Strafmaßnahmen in Handelsstreit

Die Anschuldigungen in Richtung Peking kommen inmitten neuer Spannungen zwischen USA und China. Laut der „NYT“ sind bereits neue Maßnahmen gegen China geplant, diese könnten schon „in den kommenden Tagen“ in Kraft treten.

Aufgrund des Handelsstreits zwischen den beiden Ländern äußerten in Sozialen Netzwerken Sicherheitsexpertinnen und -experten auch Zweifel an den Anschuldigungen. Zack Whittaker vom IT-Portal Techcrunch zweifle etwa nicht an der Berichterstattung, die Quellen sollten aber nicht „ohne ausreichende Beweise“ andere „beschuldigen“ dürfen.

China selbst wies alle Vorwürfe zurück. Ein Sprecher des Außenministeriums sagte: „China lehnt alle Formen von Cyberangriffen entschieden ab und geht in Übereinstimmung mit dem Gesetz gegen sie vor“, sagte er. „Wenn Beweise vorliegen, werden die zuständigen chinesischen Abteilungen Untersuchungen gemäß dem Gesetz durchführen.“