EZB stellt Anleihekäufe zum Jahresende ein

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Ende frischer Anleihekäufe nun auch formal beschlossen. Nur noch bis Jahresende 2018 will die Notenbank zusätzliche Milliarden in Wertpapiere von Staaten und Unternehmen stecken, wie die EZB heute in Frankfurt mitteilte.

Eine abrupte Kehrtwende nach Jahren im Antikrisenmodus ist dennoch nicht zu erwarten: Die EZB hält den Leitzins im Euro-Raum auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Das entschied der Rat der Notenbank bei seiner Sitzung. Geschäftsbanken bekommen somit Zentralbankgeld weiterhin zum Nulltarif. Sparer und Sparerinnen leiden unter der Zinsflaute.

Die Wende hin zu höheren Zinsen wollen die Währungshüter frühestens im Herbst 2019 einläuten. Die EZB bekräftigte, dass die Zinsen bis „mindestens über den Sommer 2019“ auf dem aktuellen Niveau bleiben werden. Möglicherweise erfolgt eine Zinserhöhung also erst unter dem Nachfolger von EZB-Präsident Mario Draghi – eventuell sogar erst 2020. Die achtjährige Amtszeit des Italieners läuft Ende Oktober 2019 aus.

Wachstumsprognosen gesenkt

Zudem korrigierte die EZB ihre Wachstumsprognosen angesichts der schwächeren Weltwirtschaft für die Euro-Zone erneut nach unten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Währungsunion dürfte heuer um 1,9 Prozent und 2019 um 1,7 Prozent zulegen, teilten die hauseigenen Ökonomen der Notenbank mit.

Noch im September hatten sie jeweils 0,1 Punkte mehr erwartet. Für 2020 werden unverändert 1,7 Prozent vorhergesagt, für 2021 dann 1,5 Prozent. Ihre Inflationsprognose hoben die EZB-Ökonomen für das zu Ende gehende Jahr leicht an.