Kosovo-Armee: Belgrad will UNO-Sicherheitsrat befassen

Belgrad hat gestern Abend eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrates beantragt. Das teilte Präsident Aleksandar Vucic mit. Den Anlass für die Forderung Serbiens lieferte die Entscheidung des kosovarischen Parlamentes, die Sicherheitskräfte in eine reguläre Armee umzubilden.

Vucic wiederholte in einer TV-Ansprache den Standpunkt Belgrads, dass Prishtina durch seine Entscheidung sowohl die UNO-Resolution 1244 vom Juni 1999 als auch die kosovarische Verfassung verletzt habe.

Vucic will im Kosovo lebende Serben schützen

Er ließ gleichzeitig die im Norden des Kosovo lebenden Serbinnen und Serben wissen, dass die kosovarischen Sicherheitskräfte nicht ohne die Zustimmung ihrer Behörden in ihre Region kommen dürfen. Nach früheren Angaben Belgrads war das bereits vor Jahren mit der NATO vereinbart worden. „Serbien wird euch schützen“, unterstrich Vucic.

Serbiens Präsident bekundete gleichzeitig die Entschlossenheit seines Landes, den „Frieden zu wahren“ und mit allen Staaten in der Region die Zusammenarbeit zu fördern. Er zeigte sich enttäuscht über die Unterstützung, die Prishtina für die Bildung der Armee von den USA, Großbritannien, aber auch von Deutschland erhalten hatte.

Vucic erklärte sich allerdings erneut bereit, den EU-initiierten Normalisierungsdialog mit Prishtina wiederaufzunehmen, sobald die drastischen Zölle für Waren aus Serbien abgeschafft wären. Die kosovarische Regierung hatte am 21. November die Zölle für Waren aus Serbien und Bosnien-Herzegowina um 100 Prozent erhöht.

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