Jemen: Kämpfe in Hudeida trotz Einigung auf Waffenruhe

In der jemenitischen Hafenstadt Hudeida ist es gestern trotz der vereinbarten Waffenruhe zwischen Regierungstruppen und Rebellen zu Kämpfen gekommen. Im Süden der Stadt sei Artilleriefeuer zu hören gewesen, sagte ein Bewohner der Nachrichtenagentur AFP. Ein anderer Einwohner erzählte von wiederkehrenden Feuergefechten im Osten der Stadt.

Beide Seiten hatten gestern bei von der UNO vermittelten Gesprächen in Schweden eine Feuerpause vereinbart, die in der Nacht auf gestern in Kraft trat. Die zum Abschluss der Jemen-Gespräche im Beisein von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verabredete Waffenruhe sollte für Hudeida und den dortigen Hafen gelten, über den der Großteil der humanitären Hilfe in den Jemen gelangt. Die Einigung sieht einen Rückzug von Regierungstruppen und Rebellenkämpfern vor.

Millionen leiden an Hunger

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi und den schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht.

Der UNO-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffiths, forderte einen wirksamen Kontrollmechanismus für die Feuerpause. Das sei „unerlässlich“ und „dringend nötig“, sagte Griffiths dem UNO-Sicherheitsrat in New York.

Die Rebellen warfen den regierungsnahen Truppen Angriffe auf ihre Stellungen in der Provinz Hudeida vor. Die von Saudi-Arabien angeführte Koalition habe in der Region zudem Luftangriffe geflogen. Riad hatte zuvor die Vereinbarung zwischen Regierung und Huthis befürwortet und die Rebellen aufgerufen, „diesen Weg“ in Richtung einer politischen Lösung zu gehen.