Aktien von Johnson & Johnson stürzen nach Asbestskandal ab

Aktien des amerikanischen Pharma- und Konsumgüterkonzerns Johnson & Johnson sind wegen neuer Vorwürfe im Skandal um mutmaßlich asbestverseuchtes Babypuder gestern unter Druck geraten. Die Papiere stürzten an der Wall Street um knapp zwölf Prozent auf ein Viermonatstief ab.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters nach Auswertung von Firmenunterlagen, internen Berichten und vertraulichen Dokumenten berichtete, wusste der Hersteller von Penaten-Babypflege offenbar schon seit Jahrzehnten von der Existenz des gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffes in seinen Pudern.

In internen Proben zwischen den Jahren 1971 und Anfang 2000 seien wiederholt kleinere Mengen Asbest nachgewiesen worden. Diese Informationen seien aber nie an Aufsichtsbehörden weitergereicht oder publik gemacht worden.

Anleger sehen nun weitere Klagen auf Johnson & Johnson zukommen. Gegen den Konzern gibt es in Zusammenhang mit den Vorwürfen bereits Tausende Klagen. Die meisten Kläger haben erklärt, dass das in Puder enthaltene Mineral Talk selbst Krebs verursacht habe. In einigen Fällen geht es auch um eine mutmaßliche Verunreinigung von Talk durch Asbest.