„Gelbwesten“-Proteste: Festnahmen in Paris

Auf den Pariser Champs Elysees und in anderen Teilen Frankreichs haben sich heute Früh die ersten „Gelbwesten“ zu neuerlichen Protesten gegen die Regierung versammelt. Im Ballungsraum Paris gab es am Vormittag nach Behördenangaben bereits rund 30 Festnahmen. Am vergangenen Samstag waren in Paris fast 2.000 Menschen festgenommen worden.

In der französischen Hauptstadt waren rund 8.000 Polizisten und andere Ordnungskräfte mit 14 gepanzerten Fahrzeugen der Gendarmerie im Einsatz. Landesweit wurden 69.000 Polizeikräfte mobilisiert.

Polizei bei Gelbwesten-Protest in Paris
APA/AFP/Zakaria Abdelkafi

Wie AFP-Reporter berichteten, standen der Elysee-Palast, Amtssitz von Präsident Emmanuel Macron, das Hotel Matignon, Amtssitz des Premierministers Edouard Philippe, die Nationalversammlung und das Innenministerium unter besonders starkem Polizeischutz. Dagegen waren Touristenattraktionen wie Eiffelturm, Louvre und andere Museen sowie die großen Kaufhäuser im Gegensatz zum vergangenen Samstag frei zugänglich.

Macron kündigt Erhöhung von Mindestlohn an

An den vergangenen vier Samstagen hatte es zum Teil heftige Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstrierenden, Tränengaseinsatz, brennende Autos und Barrikaden gegeben. Macron hatte zu Wochenbeginn als Reaktion auf die Proteste unter anderem eine Erhöhung des Mindestlohns verkündet. Die Regierung appellierte zudem an die Aktivisten, nach dem tödlichen Anschlag in Straßburg auf neue Kundgebungen zu verzichten.

Gemäßigte „Gelbwesten“ riefen danach zu einer „Ruhepause“ und zum „Dialog“ mit der Regierung auf. Der militantere Teil der Protestbewegung erklärte die Zugeständnisse der Regierung dagegen für ungenügend und sah „keinerlei Zusammenhang“ zu dem Vorfall in Straßburg.