Trump will laut Türkei Gülen ausliefern

US-Präsident Donald Trump hat der Türkei nach Angaben der Regierung in Ankara die Auslieferung des Predigers Fetullah Gülen zugesagt. Trump habe gegenüber seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan bei einer Begegnung am Rande des G-20-Gipfels in Argentinien erklärt, die USA arbeiteten an der Überstellung Gülens und weiterer Personen, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu gestern in Doha. Cavusoglu verlangte „konkrete Schritte“ zu sehen.

Erdogan macht Gülen für den Putschversuch 2016 verantwortlich. Nach dem Scheitern des Aufstands wurden Zehntausende mutmaßliche Gülen-Anhänger in der Türkei verhaftet oder aus dem Staatsdienst entlassen.

Trump: Auslieferung „steht nicht zur Diskussion“

Trump hatte vor einem Monat gesagt, eine Auslieferung Gülens „steht nicht zur Diskussion“. Zugleich hatte er gesagt, man bemühe sich immer, der Türkei entgegenzukommen. Erdogan hatte er einen „Freund“ genannt. Kurz zuvor hatte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert, gesagt: „Das Weiße Haus ist an keiner Diskussion über die Auslieferung von Fethullah Gulen beteiligt gewesen.“

Das Material, das die türkische Regierung mit ihren Ersuchen um eine Auslieferung vorgelegt habe, werde geprüft. Nauert hatte damit auf einen Bericht im US-Sender NBC reagiert. NBC hatte berichtet, dass das Weiße Haus bei verschiedenen Behörden Erkundigungen über rechtliche Möglichkeiten eingezogen habe, Gülen außer Landes zu bekommen.