Festnahmen bei Demo vor russischer Geheimdienstzentrale

Bei einer Demonstration vor der Zentrale des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau hat die Polizei gestern sieben Menschen festgenommen. Dies teilte die Aktivistengruppe OWD-Info mit. Sie veröffentlichte ein Foto, das die Festgenommenen in einem Polizeiwagen zeigen soll.

An der Kundgebung vor der Lubjanka, der Geheimdienstzentrale in Moskau, nahmen mehrere Dutzend Menschen teil. Sie protestierten nach eigenen Angaben gegen Rechtsverstöße des FSB. Einige von ihnen trugen gelbe Westen – in Anlehnung an die Protestbewegung der „Gelbwesten“ in Frankreich. Die Kundgebung war nicht genehmigt.

Festnahme in Moskau
APA/AFP/Alexander Nemenov

Putin warnt vor Nachahmung der „Gelbwesten“

Nach Informationen des Radiosenders Moskauer Echo fand auch vor dem Gesundheitsministerium in Moskau eine nicht genehmigte Demonstration statt. Hier seien fünf Menschen festgenommen worden. Russlands Sicherheitsbehörden schreiten in der Regel schnell gegen nicht genehmigte Kundgebungen ein. Festgenommene Demonstranten werden oft nach einigen Stunden wieder freigelassen, oder sie werden zu Arrest verurteilt.

Erst am Dienstag hatte Russlands Präsident Wladimir Putin davor gewarnt, die französische „Gelbwesten“-Bewegung in Russland nachzuahmen. „Wir wollen es in unserem Land nicht zulassen, dass Leute Pflastersteine aus der Straße reißen und alles anzünden, was ihnen in den Weg kommt“, sagte er. In den vergangenen Monaten hatte es in Russland größere Protestkundgebungen wegen der umstrittenen Rentenreform der Regierung gegeben.