Straßburger Anschlag: Verdächtiger soll in U-Haft

Knapp eine Woche nach dem Terroranschlag in Straßburg mit fünf Toten soll ein Verdächtiger aus dem Umfeld des mutmaßlichen Attentäters Cherif Chekatt in Untersuchungshaft kommen. Das forderte die ermittelnde Anti-Terror-Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben heute.

Der Verdächtige soll einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Ihm würden Morde und Mordversuche in Verbindung mit einem terroristischen Vorhaben vorgeworfen. Wie eine weitere Quelle der dpa bestätigte, soll der Mann bei der Beschaffung der Waffe für Chekatt eine Rolle gespielt haben.

Sieben Menschen nach Anschlag festgenommen

Chekatt wird vorgeworfen, am Dienstag in der Innenstadt der Elsass-Metropole das Feuer eröffnet zu haben. Der Angriff riss fünf Menschen aus dem Leben, mehrere wurden verletzt. Chekatt wurde am Donnerstag in Straßburg bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet.

Ermittler hatten nach dem Anschlag sieben Menschen in Gewahrsam genommen. Laut früheren Berichten französischer Medien wurden vier Familienangehörige und und weitere zwei Menschen auf seinem Umfeld wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Verdächtige, der nun in U-Haft kommen soll, befand sich laut Staatsanwaltschaft bisher bereits im Gewahrsam.

Fünftes Opfer erlag Verletzungen

Erst gestern erlag ein fünftes Opfer seinen Verletzungen. Es handelt sich laut Angaben der Staatsanwaltschaft um einen 36-jährigen Polen. „Mein Bruder Barto Pedro Orent-Niedzielski hat uns eben verlassen“, schrieb der Bruder des Opfers auf Facebook.

Der polnische Staatsbürger wohnte seit zwei Jahrzehnten in der elsässischen Stadt, arbeitete unter anderem für ein europäisches Comicfestival und berichtete als Journalist aus dem Europaparlament in Straßburg. Der Mann war in Begleitung des Italieners Antonio Megalizzi unterwegs, der ebenfalls schwer verletzt wurde und am Freitag starb.