Medien: Russland verlegt Kampfjets auf die Krim

Russland verstärkt einem Medienbericht zufolge sein Militär auf der annektierten Halbinsel Krim. Es würden mehr als zehn Kampfjets dorthin verlegt, meldete die Nachrichtenagentur Interfax heute unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Sie sollten dauerhaft auf dem umgebauten Luftwaffenstützpunkt Belbek stationiert werden.

Außenminister Sergej Lawrow habe erklärt, die Ukraine bereite „eine Provokation“ vor dem Jahreswechsel vor, hieß es weiter. Bei den Kampfjets soll es sich um Suchoi Su-27 und Su-30 handeln. Russische Medien hatten Ende November von Plänen der Regierung in Moskau berichtet, ein Flugabwehrraketensystem des Typs S-400 auf die Krim zu verlegen.

Moskau will Militärpräsenz auf südlichen Kurilen verstärken

Russland will seine Militärpräsenz auch auf den südlichen Kurilen ausbauen, um deren Besitz es sich mit Japan streitet. Auf der Inselkette nahe Japan seien bereits neue Kasernen gebaut worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Nun sollten noch Hallen für gepanzerte Fahrzeuge gebaut werden.

In die vier Kasernenbauten sollten Truppen einziehen. Zuvor hatte die Führung in Moskau erklärt, der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe werde möglicherweise am 21. Jänner Russland besuchen. Beide Länder hatten sich zuletzt bemüht, den Konflikt beizulegen, der auch der Unterzeichnung eines Friedensabkommens zur formalen Beendigung des Zweiten Weltkriegs im Wege steht.

Japan reagierte zunächst nicht auf die russische Ankündigung. Im Juli hatte die Regierung in Tokio Russland allerdings aufgefordert, die militärischen Aktivitäten auf der Inselkette zu reduzieren. Sowjetische Truppen hatten die Inseln am Ende des Zweiten Weltkriegs besetzt. Seither beanspruchen beide Seiten die Hoheit über die Inselkette. Als Teil eines Friedensabkommens war die Rückgabe von zwei der vier Inseln an Japan im Gespräch.