Kasse im Einzelhandel
ORF.at/Roland Winkler
Mindestens 2,5 Prozent mehr Geld

Einigung auf Handels-KV

Die fünfte Verhandlungsrunde im Ringen um einen Kollektivvertragsabschluss für über 400.000 Beschäftigte im Handel war für dieses Mal auch die letzte: Kurz vor Mitternacht einigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft am Montag auf eine Lohnerhöhung von 2,5 Prozent bzw. mindestens 48 Euro.

Die unteren Gehaltsstufen werden im Schnitt um rund drei Prozent erhöht, die Lehrlingsentschädigungen um acht Prozent. Nach der Rechnung der Gewerkschaft ergibt sich durch das Verhandlungsergebnis für die Einstiegsgehälter in der Branche eine Erhöhung von bis zu 3,2 Prozent, im Schnitt über alle Gehaltsstufen ein Plus von 2,83 Prozent. Der neue Handels-KV tritt am 1. Jänner 2019 in Kraft.

Zusätzlich habe man für die Beschäftigten einen Rechtsanspruch auf die Viertagewoche und auf Altersteilzeit sowie auf eine von zehn auf 24 Monate erhöhte Anrechnung von Karenzzeiten auf dienstzeitenabhängige Ansprüche erreicht, hieß es gegenüber der APA. Ab kommendem Jahr könnten die Handelsangestellten außerdem am 24. Dezember eine Stunde früher Dienstschluss machen.

Menschen auf Einkaufsstraße in Wien
APA/Georg Hochmuth
Das Weihnachtsgeschäft kann ohne streikbedingte Einschränkungen über die Bühne gehen

Die Lehrlingsentschädigungen werden für 2019 um mehr als acht Prozent erhöht, und zwar auf 650 Euro im ersten Lehrjahr, 820 Euro im zweiten, 1.000 Euro im dritten und 1.150 Euro im vierten. 2020 sollen die Lehrlingsentschädigungen dann auf 700 Euro, 900 Euro, 1.100 Euro und 1.200 Euro steigen. „Das attraktiviert den Berufseinstieg in den Handel weiter“, so Arbeitgeber-Chefverhandler Peter Buchmüller.

Arbeitsgeber „ans Limit gegangen“

Nach den mehr als zwölf Stunden langen Verhandlungen sagte Buchmüller nüchtern, er habe „alles auf den Tisch gelegt, was ich hatte“. „Das ist ein KV-Abschluss, der sich sehen lassen kann. Allerdings sind die Arbeitgeber im Handel dabei ans Limit gegangen“, sagte der Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Grafik zu den Gehaltsabschlüssen im Handel
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/gpa-djp

„Wir haben diesem Abschluss zugestimmt, weil er zum einen den unteren Gehaltsgruppen eine Gehaltserhöhung von 3,2 Prozent brachte und das rahmenrechtliche Paket zum Beispiel mit dem Recht auf die Viertagewoche wirklich herzeigbar ist“, so die Verhandlerin der GPA-djp, Anita Palkovich, per Aussendung.