Waffenruhe im Jemen: „Gespannte Ruhe“ in Hudaida

Im Bürgerkriegsland Jemen hat eine zunächst fragile Waffenruhe für die strategisch wichtige Hafenstadt Hudaida eingesetzt. Sie trat um Mitternacht Ortszeit in Kraft. Nach arabischen Medienberichten, die sich zunächst nicht von unabhängiger Seite überprüfen ließen, wurde die Feuerpause bis heute Früh weitgehend respektiert, allerdings seien in der Nacht wiederholt Maschinengewehrsalven und sporadische Schießereien zu hören gewesen.

Unmittelbar mit Inkrafttreten der Feuerpause warfen einander die Kriegsparteien in Medienberichten das Missachten der Vereinbarung vor. Eine knappe Stunden nach offiziellem Beginn der Feuerpause hieß es aber beim Sender al-Arabija, dass inzwischen „gespannte Ruhe“ herrsche. Der Sender al-Jazeera berichtete in der Früh, die Kampfhandlungen seien abgeflaut.

Komiteee soll Truppenabzug überwachen

Die international anerkannte Regierung und die schiitischen Huthi-Rebellen, die Hudaida kontrollieren, hatten sich am Donnerstag bei den Friedensgesprächen in Schweden auf eine Waffenruhe für die Hafenstadt geeinigt. In einem nächsten Schritt soll nun ein Komitee zusammentreten, das unter UNO-Vorsitz den Abzug der Truppen beider Seiten koordiniert. Innerhalb von drei Wochen sollen sich diese aus Hudaida zurückziehen.

Mit der Waffenruhe ist die Hoffnung auf eine Entspannung der dramatischen humanitären Lage in dem bitterarmen Land auf der arabischen Halbinsel verbunden. Nach mehr als vier Jahren Bürgerkrieg erlebt der Jemen der UNO zufolge die schwerste humanitäre Krise der Welt. Millionen Menschen müssen hungern, 250.000 droht der Hungertod.