CO2-Reduktion: Köstinger sieht Autoindustrie in der Pflicht

Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) sieht nach dem Beschluss für schärfere CO2-Grenzen für Neuwagen die Automobilhersteller in der Pflicht. „Es muss natürlich alles dafür getan werden, dass Autos in Hinkunft auch leistbar sind“, sagte Köstinger heute in Brüssel. Wenn die Hersteller ihre Versprechen der Vergangenheit eingehalten hätten, gäbe es jetzt weniger Diskussionen.

„Wir haben am Sonntag das Pariser Abkommen in Kattowitz bestätigt und uns klar für Reduktionsziele und Klimaschutz ausgesprochen“, sagte Köstinger. Es stehe außer Frage, dass die Automobilhersteller dabei eine große Rolle spielten.

Grafik zum EU-Ziel CO2-Emission
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/EU/Umweltministerium

Köstinger bezeichnete gestern die beschlossenen Ziele – 37,5 Prozent weniger CO2 für Neuwagen und 31 Prozent weniger für leichte Nutzfahrzeuge ab 2030 gegenüber 2021 – als ambitioniert, aber machbar. Mit dem Zwischenziel 2025 werde den Automobilherstellern genügend Zeit gegeben für Anpassungen. Die Flottenziele setzten sich aus der CO2-Reduktion bei Verbrennungsmotoren, aber auch durch einen höheren Anteil an emissionsfreien Fahrzeugen zusammen.

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Reaktionen: „Machbar“ bis „unzureichend“

Europaabgeordnete begrüßten die Einigung mehrheitlich. Der CDU-EU-Parlamentarier Peter Liese sprach von einem guten Kompromiss, der ambitionierten Klimaschutz mit Arbeitsplatzsicherung verbinde. Der verkehrspolitischer Sprecher der Sozialdemokraten, Ismail Ertug, bezeichnete die Ziele als machbar und den Kompromiss als ausgewogen.

Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen, Rebecca Harms, kritisierte, die Vereinbarung bleibe „weit hinter dem zurück, was notwendig wäre, um ernsthaft auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens hinzuarbeiten“. Auch die deutsche Umwelthilfe bezeichnete die geplante Verschärfung der Höchstgrenze als unzureichend.