„Spiegel“-Redakteur gibt Auszeichnungen zurück

Der zahlreicher Fälschungen überführte „Spiegel“-Journalist Claas Relotius hat seine vier renommierten deutschen Reporterpreise zurückgegeben. Das teilte die Jury der vom Deutschen Reporterforum vergebenen Auszeichnung heute in Hamburg mit. Er habe sich per SMS gemeldet und das mitgeteilt. Er kam einer möglichen Aberkennung zuvor.

Der „Spiegel“ hatte am Mittwoch bekanntgegeben, dass der 33-jährige preisgekrönte Redakteur Reportagen ganz oder teilweise systematisch gefälscht hatte. Er habe dabei Charaktere, Zitate und Begebenheiten erfunden oder die Biografien von realen Protagonisten verfälscht.

Relotius schrieb für den Verlag seit 2011 knapp 60 Texte, seinen Angaben zufolge sind 14 betroffen. Der „Spiegel“ kündigte eine umfassende Aufarbeitung an. Das Ausmaß der Fälschungen sei bisher unklar.

Während Relotius seine Auszeichnungen in Deutschland zurückgab, hat auch CNN reagiert und ihm zwei Preise, die er 2014 erhalten hatte, entzogen. Das teilte die Nachrichtenagentur AP heute mit. Der US-amerikanische Sender hatte Relotius mit den Auszeichnungen „Journalist of the Year“ und „Print Journalist of the Year“ geehrt.