Hohe Lebenshaltungskosten: Tausende bei Demo in Istanbul

In Istanbul haben heute Tausende Menschen gegen die steigenden Lebenshaltungskosten und die hohe Inflationsrate in der Türkei demonstriert. Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, hielten die Demonstranten Transparente mit Anspielungen auf die Bewegung der „Gelben Westen“ in Frankreich in die Höhe, die sich als Protest gegen hohe Treibstoffpreise formiert hatte.

Die Demo wurde von einem großen Polizeiaufgebot begleitet. Zu der Kundgebung aufgerufen hatte der Gewerkschaftsbund KESK, in der Gewerkschaften für den öffentlichen Dienst zusammengeschlossen sind. Es reisten Demonstranten aus der ganzen Türkei an, so etwa aus den nordwestlichen Provinzen Edirne, Bursa und Yalova.

Auf einigen Plakaten der Demonstranten stand „Juni“. Damit spielten sie auf die Massenproteste gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Jahr 2013 an, die sich an Plänen zur Bebauung des zentralen Gezi-Parks in Istanbul entzündet hatten. Bereits vor knapp einer Woche hatte in der südosttürkischen Stadt Diyarbakir eine KESK-Demonstration gegen die hohen Lebenshaltungskosten mit mehreren Tausend Teilnehmern stattgefunden.

Inflation im Oktober auf 15-Jahres-Hoch

Durch eine im August begonnene Währungskrise ist die türkische Wirtschaft in schwieriges Fahrwasser geraten. Die Inflation erreichte im Oktober ein 15-Jahres-Hoch von 25,24 Prozent. Im November besserte sich der Wert zwar auf 21,62 Prozent, Güter für den alltäglichen Gebrauch sind in der Türkei aber weiterhin teuer.