Bericht: Israel genehmigt fast 2.200 neue Siedlerwohnungen

Israel hat Medienberichten zufolge den Bau von fast 2.200 neuen Siedlerwohnungen im Westjordanland genehmigt. Auch die israelische Friedensorganisation Peace Now berichtete heute über die Baupläne. Ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sagte, man prüfe die Berichte.

Laut Peace Now sollen 2.191 neue Wohneinheiten in Siedlungen in den Palästinensergebieten entstehen. 87 Prozent davon befänden sich in isoliert gelegenen Siedlungen.

Peace Now: „Kein Interesse an Zweistaatenlösung“

„Wer an diesem Ort baut, hat keine Absicht, eine Friedensregelung und eine Zweistaatenlösung zu erzielen“, hieß es in einer Mitteilung von Peace Now. „Die letzte Ankündigung zeigt, dass Netanjahu bereit ist, israelische Interessen zu opfern, um den Siedlern ein Wahlgeschenk zu machen.“ Israel wählt am 9. April ein neues Parlament, Netanjahu traf sich heute mit führenden Siedlerrepräsentanten.

Israel hat 1967 während des Sechstagekriegs unter anderem das Westjordanland und Ostjerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler in mehr als 200 Siedlungen. Die Palästinenser wollen auf dem Gebiet einen unabhängigen Staat gründen. Der UNO-Sicherheitsrat hatte Israel im Dezember 2016 zu einem vollständigen Siedlungsstopp in den besetzten Palästinensergebieten einschließlich Ostjerusalems aufgefordert.